Seminar am 16.11.2018 in Heusweiler/Lummerschied (Saarland)
Beschreibung:
Menschen leiden oftmals darunter, bei für sie wichtigen Fragen keine klare Position einnehmen zu können. Die einzelnen Möglichkeiten scheinen sich gegenseitig auszuschließen. Der (gefühlte) Druck, sich zwischen ihnen entscheiden zu müssen, ist enorm. Die einzelnen Möglichkeiten erscheinen als unterschiedlich (Das Eine – das Andere) und gleichzeitig als gleichwertig („Alles ist gleich wichtig, ich kann auf nichts verzichten“). Die Erkenntnis, dass jede Entscheidung dazu führt, sich gegen alle anderen Möglichkeiten zu entscheiden (und dabei gleichzeitig etwas Unverzichtbares zu verlieren), lähmt und verhindert eben dadurch die klare Entscheidung.
Mit diesem unauflösbaren Dilemma suchen die Klienten oft Beratung und Therapie auf und konfrontieren den Berater/Therapeuten mit der unlösbaren Aufgabe, eine unentscheidbare Entscheidung treffen zu müssen.
In Beratungen und Therapie kann dadurch eine Sackgasse entstehen. Den Klienten zu einer Entscheidung zu drängen führt oftmals ebenso wenig zum Erfolg wie traditionelle Lösungsansätze („Der Leidensdruck ist noch nicht hoch genug“) und entspricht auch meist nicht dem Arbeitsverständnis des Beraters/Therapeuten.
Systemtheoretisch gesehen befinden sich diese gescheiterten Lösungsversuche auf der Ebene der 1. Ordnung und eröffnen dem Systemiker Lösungsansätze auf der Ebene 2. Ordnung.
Inhalte:
In diesem Seminar soll die „Pathologisierung“ von Ambivalenzerleben aufgehoben werden und statt dessen als normaler und auch hilfreicher Anteil von Veränderungsprozessen betrachtet werden. Systemisch und humanistisch inspirierte Methoden und Konzepte (Tetralemma, Teilearbeit, Arbeit mit inneren Deutungsmustern) zum Umgang mit Ambivalenzerleben werden vorgestellt und in praxisnahen Übungen erprobt.
Das Seminar richtet sich an Fachkräfte aus Coaching, Beratung, Therapie, Organisationsentwicklung als auch interessierte Personen, die in ihrer Funktion (z.B. als Betriebsrat oder Vorgesetzter) beraterisch tätig werden können.
Am Ende des Seminares haben die TeilnehmerInnen ihren Methodenkoffer um weitere hilfreiche Aspekte erweitern und neue Ansätze für die Arbeit mit Ambivalenzen können.
Termin und Konditionen:
- Datum: Freitag, 16. November 2018
- Ort: Seminarräume in der Köllertalstr. 21, 66265 Heusweiler/Lummerschied (Parkplätze an der Straße sind vorhanden)
- Uhrzeit: 09.00 – 17.00
- Teilnahmegebühr: 118,00 EUR
Dozent:
Der Dozent hat in seinen fast 20 Jahren als Berater, Coach, Therapeut und Dozent/Trainer mit vielfältige Ambivalenzthemen mit unterschiedlichsten Klienten gearbeitet: Zwangskontexte, Drogenkonsum, suizidale Krisen, Alkoholproblematik bei Mitarbeitern, Umgang mit Mobbing bei Betroffenen, berufliche Karriereplanung, ethisch-moralische Konflikte bei Beziehungsgestaltungen, usw. Die Erfahrungen daraus fließen in dieses Seminar mit ein.