- „Jemand muss doch die ganze Arbeit machen….aber ich merke, dass ich das nicht länger schaffe…“
- „Ich möchte mich schon gerne beruflich verändern….gleichzeitig möchte ich nicht die Sicherheit meines bisherigen Jobs aufgeben….“
- „Als Vorgesetzter hätte ich da ruhig bleiben sollen….aber in dem Moment kam der Ärger aus mir heraus…und nun ärgere ich mich über mich selbst, dass ich mir diese Blöße gegeben habe….“
Die oben stehenden Aussagen von Klienten kann man als Ausdruck von parallel existierenden Zielvorstellungen auffassen (z.B. Ziel 1: Leistung erbringen; Ziel 2: Erholungsphase einleiten), die für sich genommen alle ihre Berechtigung haben. Das Auftreten von Zielkonflikten (nicht gleichzeitig erreichbare Ziele) führt i.d.R. zu einer erlebten Stagnation und damit verbunden eine Unzufriedenheit.
Eine oft (teils willkürlich, teils unwillkürlich) angewandte Strategie ist es nun, ein Ziel beiseite zu schieben (»Zwei Seelen wohnen, ach! in meiner Brust, Die eine will sich von der andern trennen«). Üblicherweise stellt sich dann jedoch beim Klienten bzw. Coachee keine dauerhafte Zufriedenheit ein, da die Motive, Normen oder Bedürfnisse, die mit diesem fristlos gekündigten Ziel in Verbindung stehen, weiterhin als nicht erreicht erlebt werden.
Anders ausgedrückt: wäre dies eine Arbeitsgruppe und man würde einen Mitarbeiter entlassen, dann entsteht eine Lücke, die so nicht gefüllt werden kann.
Eine erfolgversprechendere Vorgehensweise ist die Einleitung eines „Teamentwicklungsprozesses“, bei dem mit Hilfe eines „Inneren Teamleiters“ die einzelnen „Teammitglieder“ (die verschiedenen Ziele des Klienten/Coachee; die „Seiten in einer Brust“) gemäß ihrer individuellen Kompetenzen so eingesetzt werden, dass deren Interaktion besser der „Unternehmensstrategie“ (die Wünsche, Ziele, Motivationen, Normen, Bedürfnisse des Klienten/ Coachee) folgen.
Ähnlich wie bei „realen“ Teamentwicklungsprozessen benötigt dieser Veränderungsprozess je nach Ausgangslage seine Zeit. Auch kann es zu Beginn ein nur sehr schwer zu erreichendes Ziel darstellen, ein „perfekt zusammenarbeitendes Team“ aufbauen zu wollen; oftmals ist im Sinne des Anliegens des Klienten bereits ein gut arbeitendes Team oder eine „besser als vorher“ arbeitendes Team unter zeitökonomischen Gesichtspunkten bereits zufriedenstellend und ausreichend. Die weitere Optimierung des „inneren Teams“ kann dann analog zu einem Kontinulierlichen Verbesserungsprozess schrittweise in zukünftigen Coachingsitzungen erfolgen.